Eine Stammdublette sind mehrere, zumindest zwei Datensätze der Schülerstammtabelle in ASV, welche in den Stammmerkmalen Name, Vorname, Geburtsdatum und Geburtsort übereinstimmen.
Stammdubletten stellen zunächst keinen Fehler dar, da sie insbesondere dann automatisch erzeugt werden, wenn ein Schüler an mehreren Schulen innerhalb eines DSS beschult wird. Oder anders formuliert: Stammdubletten können in der gegebenen Architektur genauso erwünscht wie unerwünscht, genauso nützlich wie völlig unnütz sein. Anhand von Beispielen wollen wir die Situation beleuchten.
In einem ersten Beispiel verwenden wir die 38 Testschulen, die offensichtlich in einem DSS (in einer Testumgebung) verwaltet werden, und erläutern den erstgenannten Fall an den beiden Schulen 9322 und 9324. Hier legen wir die Schülerin Palme Paloma, geboren in Hummelhausen am 06.06.2001, an der Schule 9322 an, indem wir diese aus ASD abholen.
Nun legt im Anschluss die Schule 9324 ebenfalls diese Schülerin an, indem sie diese auch aus ASD abholt (in Realität etwa, weil sie an der Schule 9324 am islamischen Religionsunterricht teilnimmt). Der nächste Screenshot zeigt das doch zunächst verblüffende Ergebnis einer Datenbankabfrage in der Datenbank des gemeinsamen DSS auf die Schülerstammtabelle:
In beiden Fällen wurde also in der Schülerstammtabelle ein neuer Datensatz angelegt.
Wir beurteilen diesen Fall wie folgt: Solange die Schulen nichts an den Stammmerkmalen dieser Datensätze verändern, bleiben sie voll handlungsfähig, sind aber von Änderungen, insbesondere Korrekturen an der jeweils anderen Schule ausgeschlossen.
In einem weiteren Fall existieren zwei Datensätze, die in den Stammmerkmalen Vorname, Name, Geburtsort und Geburtsdatum übereinstimmen, und in ASV genau einer Schule zugeordnet sind. Eine solche Konstellation erhalten wir etwa wie folgt: Die Schülerin
befindet sich im Schuljahr 16/17 (in der neunten Jahrgangsstufe) an der Schule und tritt zum Ende des Schuljahres 16/17 aus. Im nächsten Schuljahr entscheidet sich die Schülerin spontan, die neunte Jahrgangsstufe zu wiederholen, etwa um doch den nicht erreichten Quali zu erwerben. Die Schule könnte das im Vorjahresschuljahr gesetzte Austrittsdatum löschen, entscheidet sich aber für eine neue Suche in ASD und erzeugt, nachdem Sie Meldung
mit Nein beantwortet hat, einen weiteren Datensatz
verknüpft mit dem Schuljahr 17/18. Dieser neue Datensatz ist nicht prinzipiell fehlerhaft, aber losgelöst von den Laufbahndaten des ursprünglichen Datensatzes.
Im Schuljahr 2011/12 besucht die Schülerin Palme Paloma, geboren in Hummelhausen am 06.06.2001, die 5. Klasse und meldet sich am Ende des Schuljahres ab (etwa um eine Karriere als Sängerin bei DSDS Kids zu starten). Erfolglos kehrt sie zum Schuljahr 2013/14 zurück an ihre alte Wirkungsstädte. Bei Erfassung im Schuljahr 2011/12 ist allerdings ein Fehler passiert: Als Geschlecht wurde männlich notiert.
Nach ihrer Rückkehr wird sie in ASD gesucht (In ASV ist sie nicht mehr verfügbar, da das Schuljahr 2011/12 bereits zu lange zurückliegt.) Bei der Suche wird nun das richtige Geschlecht weiblich verwendet
Die Schülerin wird aber nicht in ASD gefunden, da sie dort als männlich erfasst ist. Die Verwaltungsangestellte entschließt sich nun für eine Neuerfassung, indem sie die Schaltfläche Neuer Schüler in ASD betätigt. Hier läuft aber ASD bei der Neuanlage auf einen Constraint, da in der ASD-Datenbank die Kombination Name, Vorname, Geburtsort und Geburtsdatum eindeutig sein muss.
Die Verwaltungskraft betätigt nun die OK-Schaltfläche (eine andere Wahl hat sie offensichtlich nicht): ASV erfasst daraufhin die neue Schülerin trotz der der ASD Fehlermeldung (als nicht bei ASD angemeldete Schülerin).
Dies hat aber nun zur Folge, dass in ASV eine Stammdublette erzeugt wurde, die bei der nächsten Übermittlung an ASD Probleme bereitet. Denn der zweite Datensatz kann nicht mehr aufgelöst werden, da ASD wieder auf einen Constraint läuft.